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Ortsfamilienbuch Bruch-Aschwarden
Es war das Jahr 1139 als Erzbischof Adalbert "Aschwarden" in einer Urkunde erwähnte. Die Geschichte des Ortes geht sicherlich noch weiter zurück. Von seinen Anfängen her, war Aschwarden von der Weser begleitet und von der Landwirtschaft, die auf den fruchtbaren Marschenböden betrieben wurde. Später war es vor allem der Kohlanbau der dem Ort einen Namen machte.
Auch heute noch prägt die Landwirtschaft das dörfliche Bild, obwohl nur noch wenige Familien allein von der Landwirtschaft leben.
Diese Prägungen sind auch in dem 1956 erstellten Wappen der Gemeinde Aschwarden dargestellt. Im Blau über silbernem Wellenfluß ein silber besegelter einmastiger goldener Kahn, begleitet links von einem bewurzelten silbernen Kohlkopf und rechts von einer goldenen Ähre.
Die Kirchengemeinde Bruch–Aschwarden hat seinen Namen nach dem kleinen Kirchenort Bruch, so benannt nach seiner Lage am „Bruch“, dem heute noch Bruchfeld heißenden niedrigen Wiesengelände.
Die nach dem Heiligen Nicolaus, Märtyrerbischof von Myra und Schutzpatron der Schiffer, genante Nikolaikirche ist in ihrem Alter umstritten. 1269 stand in Bruch wohl eine Kirche, denn in diesem Jahre werden „Sifridus sacerdos de Broke“ und „Rudolphus Clerius quondam Plebanus in Broke“ in einer Urkunde genannt und wo zwei Priester genannt werden , da ist auch eine Kirche. Aus einer päpstlichen Urkunde von 1412, ist zu entnehmen, das bis dahin das Kirchspiel dieser Kirche auch die Burg und Vorburg von Meyenburg einschloß. Es spricht manches dafür, das die Kirche von 1269 schon im wesentlichen die gleiche Kirche war, wie wir sie heute kennen.
Wer aber hat die Kirche erbaut?
Auch das wissen wir nicht mehr und wir müssen schon auf alten Grabsteinen, wie sie sich um die Kirche herum finden, auf dem Umschriften der Glocken, des Taufsteines, in alten Schriftstücken und in Ritterrollen der osterstadischen Ritterschaft die Namen und Wappen alter Geschlechter deuten, wollen wir die Nachfahren der Stifter, die Erhalter dieser Kirche kennen lernen.
Eine Überlieferung nennt als Stifter, die Edelherren Fiegen, und weiter die Namen von Campen, de Reese, von Bardenfleth, von Mohr, Wittmers und de Rönner.
Der erste lutherische Geistliche war Pastor Johann Tilink, dessen Name sich auf der 1549 gegossenen Glocke befindet.
Wenn man nun von Aschwarden, oder über die Viehsteige im Bruchfeld von Meyenburg kommt, wird man der Kirche ansichtig. Sie liegt vom Friedhof umgeben unter hohen Bäumen fast verborgen und kann nur von dem erkannt werden, der sie kennt, denn kein hoher Turm zeigt weit über das ebene Land ihren Standort an.
Frei sichtbar und weit schallend hängen in dem eigenartigen offenen Glockenstuhl, der mit seinen mächtigen steinernen Streben, nur wenig über das Kirchendach hinaus ragt, die beiden Glocken. Die ältere stammt aus dem Jahre 1549, trotz ihres hohen Alters wurde sie im zweiten Weltkrieg eingezogen, konnte aber 1947 wieder zurück kehren. Die andere Glocke wurde 1686, nachdem sie 1685 zerborsten war, neu gegossen und wieder aufgehängt.
Geschichte und Gegenwart verbinden sich, wenn wir die Kirche betreten und so fasst schon der erste Blick Altes und Neues. Durch dem vom hohen Altar der Kirche zeugenden Triumphbogen fällt er auf den Neuen schlichten Altartisch und sammelt sich bei dem farbigen Glasfenster, das in moderner Gestaltung Christus als den Herrn des Jüngsten Gerichts darstellt. Vorher stand hier ein Empirealter der einen ursprünglichen Flügelaltar mit niederdeutschen Inschriften verdrängt haben soll. Restauriert wurde auch die schöne barocke Kanzel, die vom Bildhauer Schwolow nachgeschnitzt und stilgemäß ergänzt wurde.
Bei der Erneuerung der Farben wurde auch die ursprüngliche Bemalung, eine Darstellung der vier Evangelisten frei und in der ursprünglichen Farbgebung erneuert. Auch die Wappen der alten zur Kirche gehörenden Geschlechter an ihrem Kirchengestühl im Altarraum wurden durch ihre Farben herausgehoben.
Erhalten blieb ferner der alte Renaissance-Taufstein aus Sandstein, nach der Umschrift eine Stiftung der von Campens: „Anno 1601 Heft Mi Wilken Van Campe Van Wegen Des Kaspels Thom Broke Maken Laten“
Schaut man sich nun vom Altarraum aus dem Kirchenschiff noch weiter um, entdeckt man die vielen Totentafeln mit Nachrufen auf die Glieder alter Familien und bleibt mit seinen Blicken noch einmal hängen auf den Resten der alten Fresken.
So gehen die Gedanken noch einmal zurück in die Zeit des Anfangs dieser Kirche, als sie noch den Gliedern der Gemeinde zugleich in den Stunden der Lebensgefahr eine Zuflucht bot, wovon beim Ausgang die starken Mauern und die großen Löcher zur Aufnahme der Riegelbalken zu sagen wissen.
Seit dem 1. Januar 1967 ist die Kirchengemeinde Bruch-Aschwarden mit der Kirchengemeinde Meyenburg unter einem Pfarramt verbunden.
Bemerkungen / Quellen:
Kirchenbücher wurden in der Kirchengemeinde Bruch-Aschwarden seit 1694 geführt. Eingetragen wurden Eheschließungen (Copulierte), Taufen und Begräbnisse.
Die vorliegende Datenbank soll eine Hilfe für den Familienforscher sein, sie kann aber nicht die Arbeit im Archiv ersetzen. Die Grundlage für diese Datenbank bilden die mit den Genealogieprogramm GEN-Plus erfassten Daten der Kirchenbücher aus der Kirchengemeinde Bruch-Aschwarden. Es wurden die Originalkirchenbücher bzw. Abschriften der Nebenbücher aus den Jahren 1694 – 1920 ausgewertet.
Leider fehlen Angaben zu den Geburten aus den Jahren 1853 – 1874, diese sind nicht vorhanden, da sie wahrscheinlich bei einem Feuer im Pfarrhaus im Jahre 1933 verbrannt sind. Evtl. Abschriften oder Nebenbücher konnten bisher leider nicht gefunden werden. Die erwähnten Bücher befinden sich heute in der Kirchengemeinde Meyenburg.
© Alle Rechte an den Daten bei Johann Wellmann Schwanewede
In dieser Ortsfamilien-Datenbank sind 7 357 Personen erfaßt. Die Daten wurden von Johann Wellmann zusammengetragen.
Trotz sorgfältiger Arbeit kann vom Autor keine Gewähr für evtl. fehlerhafte Daten übernommen werden.
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