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Ortsfamilienbuch Bad Bentheim
Ev.-ref. Kirchengemeinde Bad Bentheim
Über die Entstehung der christlichen Gemeinden in der Obergrafschaft Bentheim gibt es nur wenige Hinweise. Die erste Kapelle erbaute nach einer alter Überlieferung der Fränkische Missionar Alberich in Ohne. Heidnische Sachsen zerstörten sie aber bald wieder. Erst das dritte Gotteshaus, das Ludgerus erbauen ließ, blieb erhalten. Bischof Hermanns II. von Münster (1174 - 1203) richtete die Pfarre zu Ohne ein, das Kirchspiel selbst nennt die Urkunde 1450 zum ersten Male.
Die im Mittelalter bedeutsamste Stadt der Grafschaft, Schüttorf, besaß zu Kaiser Karls Lebzeiten (802) anscheinend schon eine Kapelle, die Ludgerus unter dem Schutz des gräflichen Hauptfreistuhls gegründet hatte. Sie war dem Märtyrer Laurentius geweiht.
Das Gildehauser Kirchspiel ist eine Tochtergründung der Schüttorfer Gemeinde. Es wird bereits in einem Güterverzeichnis der Grafen von Dalen 1188 erwähnt. Der Ort hieß nach seinem neuen Gotteshaus zunächst Nyenkerken, ein Name, der sich nicht durchsetzte. Patronin war die heilige Anna, die Beschützerin des Bergbaues. Vom Gildehauser Bezirk trennt man dann die Bentheimer Pfarre ab, so dass also in der Obergrafschaft Schüttorf die älteste und Bentheim die jüngste Kirchengemeinde darstellt. In einer Urkunde vom Jahre 1246 bekundet Graf Balduin den Plan der Trennung. 1321 erhielt Bentheim die volle Pfarrgerechtigkeit. Schutzheiliger der Kirche ist Johannes der Täufer.
Text der Urkunde vom 15. Dezember 1321 (feria tertia post Lucie virginis):
Ludewicus, Bischof von Münster, genehmigt die von dem edlen Manne Johannes Grafen in Bentheim, Patron der Pfarrkirche thon Gyldehus bei Benthem, zu seinem Seelenheile beabsichtigte Gründung einer neuen Pfarrkirche bei dem Schloßberge in Benthem (iuxta montem castri in Benthem) und den Anschluß einiger Gebietsteile der infolge freiwilligen Verzichtes des bisherigen Pfarrers Henricus vakanten Pfarrei thon Gyldehus an das neue Kirchspiel, welches unter der Jurisdiktion des Archidiakons in Gyldehus verbleiben soll. Es werden daher von der Pf. Gyldehus abgetrennt alle dem Burgherichte thon Koldenhove (Schulte Kolthof, Bschft. Sieringhoek, Kspl. Bentheim) unterstehenden Personen samt den Edlen und Ministerialen des Schlosses und den umwohnenden Leuten samt den Edlen und Ministerialen des Schlosses und den umwohnenden Leuten jedes Standes nebst den beiden Erben thon Barenvorde. Zum Ersatze dafür überträgt der Graf der Kirche thon Gyldehus soviel Ackerland in dem Bonkamp bei der Kirche (in campo dicto Bonkamp iuxta ipsam ecclesiam Gyldehus), daß aus der dritten Garbe davon (ex tertio manipulo seu garba per eundem plebanum collectis) der Pfarrer 3 Molt Getreide (bladi), halb Roggen und halb Gerste, für ewige Zeiten erhalten kann. Außerdem gibt der Graf der Kirche thon Gyldehus den ihr früher entzogenen Krokerscamp zurück. Mitbesiegelt von dem Grafen Johannes als dem Patron beider Kirchen und dem Archidiakon Lof de Clivis. Orig. 3 Siegel; das mittlere (des Archidiakons) ab. I. Rep. A. 16. i. 6. - Gedruckt Jung Nr. 60. (Quelle:
< https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/dwud/a1/pdf/043/a1043768.pdf > )
Im Jahre 1544 wurde die Gemeinde Bentheim, wie fast alle anderen Gemeinden der Grafschaft Bentheim, mit der Einführung des evangelisch-lutherischen Bekenntnisses durch Graf Arnold I., zunächst evangelisch-lutherisch. Nach der Einführung der reformierten Kirchenordnung und des Heidelberger Katechismus durch Graf Arnold II. im Jahre 1588 wurde sie evangelisch-reformiert.
Weil die alte Kirche baufällig geworden war, legte im Jahre 1694 Graf Arnold Mauritz Wilhelm (1693 - 1701) in Gegenwart von Arnold Moritz von Etzbach und dem Bürgermeister Hoogklimmer den Grundstein zur heutigen reformierten Kirche. Im Jahre 1696 wurde der Bau vollendet. Von dem alten Gotteshaus ist in der nordöstlichen Ecke noch ein Teil erhalten, unter dem sich eine Grabkammer befindet.
Bemerkungen / Quellen:
Für die Datenbank wurden die Kirchenbücher der evangelisch-reformierten Gemeinde ausgewertet.
Die Daten wurden von Fred de Jong, Mitglied des "Arbeitskreis Familienforschung der Emsländischen Landschaft e.V." (AFEL), zusammengestellt.
Nachfragen, Änderungen und Ergänzungen zu den Daten:
Arbeitskreis Familienforschung der Emsländischen Landschaft e.V. (AFEL);
E-Mail: ofb@genealogie-emsland-bentheim.de
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