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Ortsfamilienbuch BralinOrtsfamilienbuch der evangelisch-lutherischen Einwohner des Städchen und Dorfes Bralin in Groß Wartenberg in Schlesien (bis 1920)/ Kempen in Posen Das Städtchen/Dorf Bralin war bis 1920 Teil des Kreise und der Freien Standesherrschaft Groß Wartenberg in Schlesien und ist seit 1920 Teil des Kreises Kempen in Posen.
Es befand sich unmittelbar an der ehemaligen Schlesisch/Posener Grenze zum Kreis Kempen. Auch der Übergang von evangelisch dominierten Niederschlesien zum katholisch dominierten Oberschlesien war nicht weit. Bralin wurde erstmals am 07.Juli 1136 urkundlich erwähnt. In einer Verpfändungsurkund aus dem Jahr 1540 des Freiherrn Joachim von Maltzan steht „ Städtlein und Dorf Bralin“. Im Jahr 1650 erhielten die Braliner von der Burggräfin Renata Eusebia von Dohna ein Privilegium über ihre Stadt- und Marktgerechtigkeit verloren es aber 1658 wieder. Im Jahr 1668 wurden die Stadt-und Marktrechte erneuert. Seit 1709 wird Bralin als größeres Dorf oder Marktflecken behandelt. Die unmittelbare Nähe zur großen Stadt Kempen in Posen hat das Aufblühen von Bralin zu größerer wirtschaftlicher und politischer Bedeutung verhindert. Mit dem Sieg Preußens im ersten Schlesischen Krieg gegen Österreich 1742 zogen evangelisch-deutsche Siedler auch in Bralin ein. Obwohl es weiterhin auch deutsche katholische Einwohner in Bralin gab, wurde deutsches Leben und Kultur über die evangelisch-lutherischen Christen definiert. Die katholische Kirche von Bralin wurde von polnischen Christen geprägt und die evangelisch-reformierten Christen der böhmischen Brüder waren in Groß Friedrichs-Tabor bei Bralin zu Hause. Die ersten evangelisch-lutherischen Einwohner Bralins zu nächst die evangelische Kirche im Dorf Droschkau, das im oberschlesischen Kreis Namslau lag. Im Kirchenbuch von Droschkau sind evangelische Christen ab 1766 nachweisbar. Auf Grund der Verlegung eines preußischen Husarenregimentes nach Bralin wurde eine Zeitlang evangelische Gottesdienst durch den evangelischen Feldprediger aller drei Wochen auch öffentliche Gottesdienste abgehalten. Nach dem um 1800 die abgebrannte evangelische Kirche in der Kreisstadt Groß Wartenberg (Sycow) wieder ihre Arbeit aufnahm, wies man Braliner Evangelischen an die Schloss Kirche in Groß Wartenberg. Ob der großen Entfernung zur Groß Wartenberger Kirche benutzen die evangelischen Christen von Bralin meist die nahe gelegene evangelische Kirche der Stadt Kempen in Posen. Nach dem auch die Kempener Kirche abgebrannt war, bauten die Braliner Evangelischen mit Unterstützung des Landesherren Prinz Calixt Biron eine eigene evangelische Kirche in Bralin.
Die Selbstständigkeit der evangelischen Christen hielt am 04. Juni 1856 in Bralin Einzug. Bralin wurde kirchliche Heimat für etwas 500 evangelische Seelen aus Bralin und den umliegenden Dörfern. Am 02.Juli 1866 wurde der Grundstein für die Braliner Kirche gelegt. Diese wurde auf Wunsch des Landesherren Prinz Calixt Biron am 30.12.1867 geweiht als St. Johannes Kirche von Bralin. Das Gebäude der evangelischen Kirche zu Bralin ist immer noch erhalten. Es steht unter Denkmalschutz. Die evangelischen Christen die noch in geringer Zahl in Bralin leben, sind nach dem 2.Weltkrieg nach Kempen eingepfarrt. Das Kirchengebäude steht zurzeit ohne Nutzung leer. Bemühungen um 2015 eine neue Nutzung zu finden sind den politischen Veränderungen in Polen zum Opfer gefallen.
Das Ortsfamilienbuch beginnt mit den Einträgen von evangelisch-lutherischen Einwohner von Bralin im evangelisch-lutherischen Kirchenbuch des Ortes Droschkau 1766 bis 1781. Fortgesetzt wird mit den evangelisch-lutherischen Kirchenbüchern von Bralin mit der Kirchengründung in 1856. Das Ortsfamilienbuch wird betreut von der Forschungsgruppe Kempen in Posen in der AGOFF |
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