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Ortsfamilienbuch Falkenau

Falkenau an der Eger wird erstmals 1279 urkundlich erwähnt und hatte seit 1313 Stadtrecht. Auf dem heutigen Schlossgelände stand im 13. Jhdt. eine steinerne Burg, ein Adelssitz für die Nothaft, Grafen Schlick und Grafen von Nostitz-Rieneck.
Das älteste Stadtbuch ab 1483 (bis 1528) bezeugt viele Bürgerfamilien und Amtsgeschäfte – eine Auswertung ist hier teilweise eingeflossen.

Die Kirchenbücher der Stadt Falkenau an der Eger beginnen 1628.
Wir wissen aus dem Amts- und Grundbuch für Theussau-Zieditz, dass jedoch schon spätestens 1597 die Falkenauer Kirchenbücher ordentlich geführt wurden und vorhanden waren, da hier auf eine Trauung und eine folgende Taufe (1598) Bezug genommen wird '... wie das Kirchenbuch alhier zue Falckenau ausweiset...' (fol. 149).
Alle älteren Kirchenbücher, und auch ein erheblicher Anteil der Akten des Rathauses, sind beim großen Brand der Stadt am 18. Mai 1632 ein Opfer der Flammen geworden. Aus den erhaltenen Amtsbüchern des 16. Jahrhunderts Falkenaus, die hier ebenfalls zur Auswertung gekommen sind, wissen wir, dass Heiratskontrakten- und auch Testamentenbücher geführt worden sind, die ebenfalls verloren gegangen sind. Diese hätten einen guten Ersatz der verlorenen Kirchenbücher dargestellt. - Dennoch sind aus den erhaltenen Stadtbüchern viele Geburtsbriefe und auch Ehehinweise erhalten, die einen teilweise klaren Rückschluss bis um 1500 und teils davor (siehe z.B. Familie Zürchauer) ermögliche.
Das älteste erhaltene Traudatum stammt von 1556 (Donat-Zürchauer).
Hintergrund des Stadtbrandes von 1632 war ein Angriff sächsischer Truppen auf das Schloß in Falkenau, das sie unter heftigen Beschuss genommen haben. Dabei war ein Wohnhaus in Brand geraten, den niemand zu löschen wagte. So breitete sich das Feuer schnell aus. Um die 9. Vormittagsstunde glich die Stadt einem einzigen Flammenmeer.
Immer wieder starben zu dieser Zeit Einwohner in der Folge von Schussverletzungen.
Die Not in Falkenau war unbeschreiblich, zudem mussten alle Bürger sehen, daß sie vor dem Wintereinbruch wieder ein Dach über dem Kopfe hatten. In der Folge breitete sich im Jahr 1633 die Pest bis zum Winter in der Stadt aus: ab 17. September d.J. starben über 80 Personen an dieser Seuche.

Die Taufen Oktober bis Dezember 1646 fehlen im KB.
Die Taufeinträge des Jahres 1647 wurden dann im Nachhinein eingetragen, da die Taufen zwischen Juni und September nicht der Reihe nach eingetragen worden sind.
Die Trauungen ab 1647 bis einschließlich 1657 fehlen im KB, zuvor sind sie nicht vollständig erfasst worden;
Beerdigungseinträge sind vorhanden ab 1628 bis Sommer 1640, es folgt eine Lücke, dann wieder ab 1658;

'Anno 1654. Heut Dato den 26. August Monat, Seindt zu Falckenau 2 Glocken geweihet worden, durch den H: Praelaten zu Döpl, die Herrn Gevattern: Wenceslaus Norbertus Peller, Herr Deacan zu Elbogen; H: Franciscus Ignatius Wilde, Pfarrer zu Falckenau; H: Ambtman von Falckenau, H: Carolus Pöschel; H: Amtbtman von Heinrichsgrün, H: Jacob Pöschl; H: Haubtman zu Litmithz, H: Wolfgang Wildfeuer. Zu der anderen: H: Bürgermeister David Geyer; H: Bürgermeister Egidi Johann Bartsch; H´: Bürgermeister Martin Krembling; H: Bürgermeister Ándreas Wolff; H: Alexander Freißleben; (Taufbuch Falkenau, Bd.1, S.171);

Das älteste Kirchenbuch 1628-1657 ist lückenhaft und teils durcheinander geführt. Daher habe ich es vollständig mit allen eingepfarrten Dörfern ausgewertet: Oberreichenau, Altsatt(e)l (=eigene Pfarrei ab 1683), Prösau, Schäferei, Teschwitz, Unterreichenau, Wudingrün, Theussau, Zieditz und Zwodau.
Diese Auswertung der Dörfer habe ich bis etwa 1661 fortgesetzt, die Trauungen der Einwohner aus den Dörfern teilweise bis 1675.
Das Haargut wird im Kirchenbuch I auch immer wieder unter Wudingrün geführt, war aber eigentlich nach Lanz eingefparrt;

Ab etwa 1675 wird die Kirchenbuchführung etwas lückenhaft, es fehlen immer wieder Tauf-, Trau- und Sterbeeinträge. Einige weisen falsche Vornamen auf und sind nur durch die Auswertung aller Kirchenbücher logisch zuzuordnen. Alterszahlen stimmen oft überhaupt nicht mit der Realität überein. Bezeichnend für die seltsame Kirchenbuchführung in den 1680er Jahren ist ein Sterbeeintrag für Anton, Sohn des Georg Thomas Bach, er wird quasi zweimal beerdigt: am 1.3.1688 wird er - beerdigt im Alter von 8 Wochen und am 10.3.1688 nochmals im Alter von 9 Wochen.

Ab 1717 liegen auch Einträge über Geburtstage vor. Da die Taufe in aller Regel am Tag der Geburt, spätestens jedoch am Folgetag stattgefunden hat, habe ich nur die Geburtsdaten übernommen. Fehlt der Geburtstag, findet sich der Taufeintrag. Meist ist auch die Geburtszeit angegeben worden. Diese habe ich in aller Regel nicht übernommen.

In den Jahren nach 1717 sind immer wieder die Vornamen der Mütter im Taufbuch fehlerhaft eingetragen und auch das Steberegister wurde teils sehr nachlässig geführt, so dass eine Zuordnung oft nur aufgrund der Gesamtauswertung der Kirchenbücher möglich geworden ist.

Ab 1751 sind bei den Taufeinträgen auch die Mädchennamen der Mütter eingetragen.

Um 1750 finden sich immer wieder Taufen aus dem Infanterieregiment zu Fuß des Grafen Friedrich Sigmund von Gaisruck im Kirchenbuch. Später wird es das Rgt. Erbach, danach Wellington.
1758/1759 sehr viele Seuchentote durch die vielen einquartierten Soldaten in Falkenau.
Im Dezember 1766 sind etwa 15 Sterbeeinträge nicht zuzuordnen, da die Namenszusammenstellungen keinen Sinn ergeben. Der Kirchenbuchführer Küffner fällt immer wieder durch mangelhafte Eintragungen auf!

Ab Dezember 1770 sind Hausnummern zu den Wohnhäusern der Bürger in den Kirchenbüchern verzeichnet;
(In der Chronik Falkenaus von Ferdinand Kirchberger heißt es dazu: 'In diesem Jahr folgte die Bezeichnung aller Häuser im ganzen Königreich unter dem Nahmen Conscription. Alle Einwohner beiderley Geschlechts, ein Jeder mußte sein Alter, Religion, Gewerbe und Geburtsort aufschreiben lassen.(...) Da man noch hir in Falkenau im MonathNovember und Dezember mit dieser Arbiet beschäftiget war, äußerte sich ein großer Mangel an Getreidt im ganzen Land...';

Das Taufbuch 1783-1795 wurde in der Vergangenheit in völlig falscher Seitenfolge neu gebunden.
Ich musste es mühsam Seite für Seite neu sortieren, um die Jahrgänge sicher zuordnen zu können, was anhand des Indexes am Ende des Buches und der Seitennummerierung möglich wurde.

Ab Oktober 1785 grassieren die Blattern und fordern bis April 1786 29 Tote.

Im Februar 1786 wird zum ersten Male eine Kaserne erwähnt, die dem Schloß (Falkenau Nr.1), also der Vorstadt zugerechnet wird;

1805 sterben 52 Kinder an Blattern (Pocken) (Januar bis 1. Mai);

Falkenau war von ca. 1535/40 bis 1624 evangelisch-lutherischer Konfession, ab 1624 erfolgte die Rekatholisierung.

Motivation für die Erstellung dieses Ortsfamilienbuches war die Herkunft meines Großvaters Franz Karl Rudolf Kühnl (* 1902) aus Falkenau und die Erfassung der Ahnen aus den Kirchenbüchern, für die vor 1785 keine Indexe vorliegen.

Die Auswertung der Dokumente und Kirchenbücher umfasst in etwa den Zeitraum um 1500 bis 1820, die Trauungen habe ich bis 1830 ausgewertet.
Das Stadtarchiv von Falkenau befindet sich heute im Schloss von Heinrichsgrün (Jindřichovice), hier liegen Heiratskontraktenbücher, Grundbücher, Testamente und vieles mehr vor, besonders nach dem 30jährigen Kriege ab etwa 1665 wird die Überlieferung vollständiger, dennoch sind diverse Stadbücher (Kopienbücher, Handelbücher usw. ab ca. 1570 erhalten geblieben).

Die Kirchenbücher Falkenaus (tschechisch heute Sokolov) sind online unter 'Porta Fontium' einsehbar und verfügen über gute Indexe, so dass jeder Familienforscher hier ohne größere Probleme anknüpfen kann.

Die weitere Auswertung der Falkenauer Kirchenbücher wird von mir kontinuierlich fortgesetzt und in Abständen durch Updates dieser Datei aktualisiert.

Über Ergänzungen freue ich mich,

Lutz Kühnl im Januar 2022
lutz-kuehnl@t-online.de




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Lutz Kühnl


Niedersächsischer Landesverein für Familienkunde e.V.