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Ortsfamilienbuch Fürstenflagge
Der Ort Fürstenflagge liegt 12 km westlich von Gollnow und 20 km östlich von Stettin.
Im Bruch und Wald, der sich einst zwischen dem Unterlauf der Ihna und der Krampe erstreckte und zum landesherrlichen Amt Stepenitz gehörte, war nichts als Wildnis. Mitte des 19. Jahrhunderts bot sich Carl Leopold von Casimir, Hauptmann der Vereinigten Niederlande (und somit ein Kenner von Sumpf- und Moorland) an, das Land urbar zu machen. Am 15. August 1754 bestätigte König Friedrich II. die Anlegung einer neuen "Enterprise".
Nach dem Tod des Hauptmanns a. D. von Casimir gelangte das Gut Fürstenflagge (im Niederdeutschen Vorstenvlag) in verschiedene Hände, bis es schließlich durch Erbgang an die Freiherren von Troschke kam. Maximilian Ernst von Troschke bemühte sich am 24. November 1825 in die Aufnahme der Rittergutsmatrikel, doch erst 1868 gelang seinem Sohn Emil Eduard Oskar Ludwig von Troschke durch erneuten Antrag seines verstorbenen Vaters, dass Gut Fürstenflagge für die Dauer der Besitzzeit des Hauptmanns a. D. Freiherrn von Troschke und seiner ehelichen Nachkommen die Eigenschaft eines landtagsfähigen Rittergutes beigelegt wurden.
Einwohnerzahlen:
1871: 304 (Dorf), 150 (Gutsbezirk)
1895: 274 (Dorf), 122 (Gutsbezirk)
1905: 113 (Dorf), 79 (Gutsbezirk)
Seit 1945 heißt der Ort Bolesławice und hat im Jahr 2000 noch 10 Einwohner, der Gutshof existiert nicht mehr und der Park ist verwildert.
Fürstenflagge unterstand zunächst der Parochie Langenberg, ab 1810 der Synode Gollnow, und kam 1868 schließlich ganz zur Synode Langenberg. Die Pfarre wurde 1767 von dem verstorbenen königl. Preuß. Hofrat Johann Christian Schwank gestiftet, in welchem Jahre auch die Kirche und Pfarrwohnung erbaut wurden. Die Kirche wurde am 27. August 1769 eingeweiht. Bis 1814 wurden die kirchlichen Handlungen im Kirchenbuch von Gollnow eingetragen.
Folgende Pastoren sind bekannt, Ergänzungen werden gerne genommen:
1770 - 1780 Bogislaw Samuel Jakob Plantico
1780 - 1810 Johann Friedrich Ramdohr
1794 - 1810 Johann Samuel Richard Textor
1824 - 1862 Karl Wilhelm Dannenberg
1862 - 1868 Johann Friedrich Röber
1868 - 1874 Ernst Werner Rudolf Weise
1874 - 1876 Heinrich Ferdinand Rutzen
1876 - 1881 Ernst Otto Wildegans
1881 - ? Georg Wilhelm Alexander Wöhlermann
1913 - ? Otto Langheinrich
Folgende Quellen wurden für das Ortsfamilienbuch genutzt:
- digitalisierte Kirchenbücher von Fürstenflagge, Langenberg, Barfußdorf, Barfußdorf (Marsdorf), Lübzin, Lübzin (Blankenfelde), Gollnow, Hackenwalde, Kattenhof, Münchendorf, Massow
Übersichten siehe Pommerscher Greif e. V., Kreise Naugard und Randow
- digitalisierte Standesamtsunterlagen von Fürstenflagge
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch, sowie www.einegrossefamilie.de
Die Recherche zum Ort und die Erfassung der Personen erfolgte durch Karin Hameister und wurde dem Pommerschen Greif e. V. dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
Über Ihre Ergänzungen zum Ort Fürstenflagge und seinen Bewohnern freuen wir uns sehr, vielen Dank!
Karin Hameister
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