Banner
Home GenWiki Zeitschrift Regional Datenbanken DigiBib DES Software Mailinglisten Forum Vereine Links Hilfen/FAQs
GEDBAS FOKO GOV OFBs Adressbücher Familienanzeigen Grabsteine Totenzettel Verlustlisten 1. WK Literatur Metasuche

Home > Datenbanken > Ortsfamilienbücher > Haberschlacht

Spacer Spacer
:: Wappen


 
:: Funktionen
Pfeil Gesamtliste der Familiennamen
Pfeil Auswärtige Geburtsorte
Pfeil Auswärtige Sterbeorte
Pfeil Auswärtige Heiratsorte
Pfeil Auswärtige Berufsorte
Pfeil Auswärtige Lebensorte
Berufe
Quellenverzeichnis
Pfeil Letzte Änderungen
 
:: Statistik
1.114 Personen
392 Familien
 
:: Sprachen
English English
Dansk Dansk
Español Español
Francais Francais
Italiano Italiano
Magyar Magyar
Lietuviškai Lietuviškai
Nederlands Nederlands
Polski Polski
Româneşte Româneşte
Русский Русский
Svenska Svenska
Slovenčina Slovenčina
Norsk Norsk
Português Português
Česky Česky
Українська Українська

Ortsfamilienbuch Haberschlacht im Zabergäu

Haberschlacht im Kieserschen Forstlagerbuch von 1684
 

Haberschlacht

Es liegt im hellen Sonnenschein im Zabergäu ein Dörflein klein;
es liegt vor dir und’s Herz dir lacht der schöne Weinort Haberschlacht.

Der verträumt und stillvergnügt sich in des Berges Falte schmiegt.
Von seinen Wald umkränzten Höhen kannst du weit in die Ferne sehen.

Zu deinen Füßen wunderschön siehst du am Hang die Reben stehn,
die Sonne und der Erde Kraft hier aus dem Weinstock Wunder schafft.

Und dieser Reben süßer Saft wird edler Wein ganz zauberhaft.
Und Haberschlachter in der Welt der Weinfreund zu den besten zählt.

Hermann Sommer

 

 

Der Weinbauort Haberschlacht im Zabergäu, am Südrand des Heuchelbergs gelegen, gehörte in der Zeit des alten Herzogtums Württemberg zum Amt Brackenheim. Heute ist es zu Brackenheim eingemeindet und dem Landkreis Heilbronn zugehörig.

Eine erste Erwähnung des Ortes, geht auf eine Urkunde vom 8. März 1229 zurück. Darin bestätigt Papst Gregor IX. Besitzungen, die das Kloster Bebenhausen an Haberschlacht hat. Rund 150 Jahre später, am 11.Januar 1383, verschrieben sich die Einwohner von Brackenheim, Haberschlacht und weitere Nachbardörfer urkundlich dem Grafen Eberhard, sich mit ihren Leibern, Weibern und Kindern, Hab und Gut der Herrschaft Württemberg nicht zu entfremden (John/Wörner: 20).

Der zunächst bürgerlich zur Amtsstadt Brackenheim zugehörige Ort besaß keinen eigenen Pfarrer, die Gemeinde war auch kirchlich eine Filiale der Amtsstadt. Erst die durch den Grafen und späteren Herzog Eberhard zum Bart im Jahre 1472 gewährte Bitte der Einwohner, eine eigene Pfarrei einrichten zu dürfen, führte daraufhin zu deren Begründung (ebd).

Die Pfarrei Haberschlacht blickt im Laufe der folgenden zwei Jahrhunderte auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Das Reformationsjahrhundert war zunächst auch im Zabergäu vom Bauernkrieg geprägt. Aufständische Bauern der Region schlossen sich zusammen und erstürmten in der Nacht zu Ostermontag 1525 Schloss Stocksberg, freilich nur um kurz darauf im Strafgericht zu Stockheim empfindlich bestraft zu werden. Im Gefolge der Einführung der Reformation durch Herzog Ulrich nach dessen Sieg in der Schlacht bei Lauffen (13.05.1534) über die österreichische Statthalterschaft über Württemberg (Wunder: 67ff.), war es Dorfpfarrer Appenzeller, der bereits 1534 konvertierte. Aufgrund des vom Vogt von Brackenheim beklagten kargen Einkommens der Pfarrer hielt es keinen lange im Ort, eine hohe Fluktuation war die Folge (John/Wörner: 20f.).

Im Gefolge der im Dreißigjährigen Krieg vernichtenden Niederlage der schwedischen Bundesarmee in der Schlacht bei Nördlingen (5./6. September 1634) zogen Landknechte der katholischen Liga marodierend durch Württemberger Lande (Wunder: 110f., Leibrock-Plehn: 112). Haberschlachter Familien, und auch viele weiterer umliegender Orte, flohen in das befestigte Brackenheim. „Alle Häuser, alle Scheunen und Ställe waren mit Meschen überfüllt. Weit und breit war die Umgegend entvölkert“, ebd.: 24). Die beengten Verhältnisse der überfüllten Stadt begünstigten den Ausbruch der Pest, die in den folgenden Monaten entsetzlich wütete (KB Brackenheim). Hinzu kam infolge der geschwächten Gesundheit der Menschen und der verheerten Ernährungsbasis der Hungertyphus und die Ruhr, die wiederum reichhaltig Tribut forderten (John/Wörner: 26, Leibrock-Plehn: 112)).

Immer wieder stand das im Jahr 1617 neu erbaute Pfarrhaus leer. Kriege, Epidemien und Hungersnöte des 17. Jahrhundert dezimierten die Kirchengemeinde zahlenmäßig immer wieder radikal, so dass die Pfarrei gar für zweieinhalb Dekaden (1634-1659) als Filiale von Pfarrern umliegender Gemeinden betreut wurde, zunächst von Dürrenzimmern, dann von Hausen (bis 1647-1650) und schließlich von Frauenzimmern (1650-1659) (John/Wörner: 26).

Für die Erstellung dieses Ortsfamilienbuchs (OFB) wurde zunächst das erste erhaltene Kirchenbuch, begonnen von Pfarrer M. Johannes Hertel (1631-1690), ausgewertet. Dieses reicht von 1659/1660 bis 1710 und gibt einen Einblick in die schweren Dekaden nach dem Dreißigjährigen Krieg. Die älteren Kirchbücher wurden angeblich von einem Kriegsknecht verbrannt (John/Wörner: 65). Immer wieder, so auch zur Zeit der Franzosenkriege (1674-1714), flohen die Einwohner vor einfallende Soldaten in das befestigte Brackenheim. So schrieb der Haberschlachter Pfarrer Johann Leonhard Hiller (1670-1738) in das Totenregister des Kirchenbuchs: „Vom 15. Mai dieses Jahres [1693], […] ist die Pfarr[ei] ledig gestand biß d[en] 16.[Dezember], unter welcher Zeit der französische große Einfall u[nd] die darauf erfolgte Hungersnoth geweßen, die die meiste Inwohner verjagt und aufgerieben in diesem Flecken […]“, (WUNDER: 128f.).

Daher finden sich zahlreiche Taufen und Begräbnisse geflohener Haberschlachter Familien in Kirchenbüchern von Brackenheim, insbesondere im Zeitraum 1634 bis ca. 1650. Soweit möglich und sinnvoll wurden diese Personenangaben in diesem OFB berücksichtigt.

Bei den Taufen wurden möglichst sämtliche Paten verzeichnet und verlinkt, was dazu führt, dass im OFB auch Personen auftauchen, die nicht notwendigerweise mit Haberschlachtern (direkt) verwandt sein müssen. Bei jenen Personen, als auch nur in Teilregister (Tauf-, Ehe- bzw. Sterberegister) des Kirchenbuchs verzeichnete Personen, wurde (und wird) versucht mithilfe weiterer Kirchenbücher basale Lebensdaten, Geburt, Trauung bzw. Tod zu ermitteln und zu ergänzen. Sofern verzeichnet, wurden Berufe der Personen angegeben. Dabei wurde ein Verständnis im weiteren Sinne zu Grunde gelegt. Ortsgeschichtlich relevante ehrenamtliche Tätigkeiten, etwa Ratsverwandter/des Gerichts, Bürgermeister o.ä., wurden auch unter Berufe subsumiert.

Im 18. und vor allem auch im 17. Jahrhundert maß man einer einheitlichen Schreibweise von Namen keine Bedeutung bei – zumal das Gros der Personen noch Analphabeten waren. Der Pfarrer schrieb nach Gehör und das nicht immer einheitlich. Übernahm ein neuer Pfarrer sein Amt, veränderten sich gelegentlich Schreibweisen. Hinzu kommen Varianten, Georg wurde oft wechselnd auch als Jerg, Han(n)ß als Johann notiert. Daher wurde im OFB gelegentlich bei relevanten Personen Alternativnamen angeführt, generell wurde versucht, Namen zu vereinheitlichen und die/eine damalige Schreibweise verwendet.

Für die Quellenangaben wurden in den Registern die Eintragungen jahrgangsweise durchnummeriert. Dies wurde auch bei herangezogenen Kirchenbüchern auswärtiger Kirchengemeinden versucht.

Bei der Erstellung des OFB wurde auf Sorgfalt geachtet. Trotz Korrekturen sind Fehler bzw. fehlerhafte oder unvollständige Angaben sowie falsche Zuordnungen möglich. Gerne werden Fehler und Ergänzungen eingearbeitet.

Stand: Juni 2025

 

Quellen:

  • John, Alfred und Wörner, Eduard: Bilder aus der Vergangenheit Haberschlachts. In: Haberschlacht – Ein Weindorf im Zabergäu, Hrsg. Stadt Brackenheim, 2005.
  • Leibrock-Plehn, Larissa: Ein früher Fall von Berufsverbot: Johann Sigmund Kersten – Pfarrer oder Arzt. In: Haberschlacht – Ein Weindorf im Zabergäu, Hrsg. Stadt Brackenheim, 2005.
  • Maurer, Hans-Peter et al.: Geschichte Württembergs in Bildern 1083-1918, Kohlhammer Stuttgart 1992.
  • Wunder, Bernd: Kleine Geschichte der Herzogtums Württemberg, Leinfelden-Echterdingen 2009.
  • Zitierte Urkunden und Ortsansicht unter: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de



:: Weitere Links
Pfeil Bundesland Baden-Württemberg
Pfeil Kreis Heilbronn
Pfeil Haberschlacht im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV
Pfeil Haberschlacht in Wikipedia
Pfeil Lage, Stadtplan Haberschlacht
:: Kontakt
Fragen zu den Daten, Ergänzungen und Korrekturen bitte an:
Thomas Bugge


Letzter Stand Ortsfamilienbuch Haberschlacht im Zabergäu: 16.06.2025
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons - Namensnennung 4.0 International Lizenz Creative Commons Lizenzvertrag
nur für KI, Menschen nicht hier klicken