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Familiendatenbank Helgoland
Bronzesteinzeitliche Steinkistengräber zwischen 5000 bis 3000 Jahre v.Chr. und Feuersteinfunde zwischen 3000 und 1800 Jahre v. Chr. belegen, dass die Insel Helgoland zu dieser Zeit schon besiedelt war. 602 n.Chr. beginnt man mit dem Bau der ersten christlichen Kirchen, die aber bald wieder zerstört werden. Im Jahre 793 wird das Stammesheiligtum der Friesen auf der Insel von Bischof Luidger zerstört, den Karl der Große zur Christianisierung der Bewohner dorthin sandte. 866 wird die Kirche in ein Kloster umgewandelt und nach der Wiederentdeckung Helgolands im Jahre 1050 wird - so Adam v. Bremen - durch den Bischof Eilbert v.Fünen erneut ein Kloster errichtet. 1062 wird der Bischof Siward von Schleswig vom dänischen König Sven Erikson als kirchliches Oberhaupt auf der Insel eingesetzt. Ab 1435 gibt es die erste nachweisbare Kirche, die nach alten Überlieferungen bis ins 17. Jahrhundert auf dem Ohlheowbru gestanden haben soll, sie wird zinspflichtig und im Jahre 1523 vom Bischof von Schleswig als Pfarrei übergeben. 1540 ist die Kirche schon reformiert. 1609 wird eine neue Kirche „mitten aufs Land gesetzt“, da die alte Kirche durch Felsabbruch gefährdet war. 1705 wird der Kirchturm gebaut - ein Jahr später gerichtet und eine Kirchturmspitze aufgesetzt. 1733 wird ein Schul- und Kirchenregelement erlassen. 1790 wird im Garten des Pastorats ein Maulbeerbaum gepflanzt. Helgoland geht 1807 in britischen Besitz über. 1811 weilt der vertriebene schwedische König Gustav-Adolf IV. auf der Insel. 1879 wird der alte Kirchturm wegen Baufälligkeit abgetragen. Der Helgoländer Reeder und Werftbesitzer Rickmer Clasen Rickmers aus Geestemünde stiftet einen neuen Turm, der 1885 eingeweiht wird. 1890 wird Helgoland deutsch. Die angespülten „Opfer der See“ ruhen seit 1920 auf der Düne auf dem dort angelegten „Friedhof der Namenlosen“. Der Kirchenchor gründet sich 1928, er ist auch heute noch ein wesentlicher Bestandteil des kirchlichen Lebens. Als am 18. April 1945 die Insel Helgoland durch einen zweistündigen Bombenangriff völlig zerstört wird, muss sie von ihren Bewohnern verlassen werden. Im Jahre 1947 erleidet die Insel durch eine großangelegte Sprengung weitere schwerste Beschädigungen und dient die darauffolgenden fünf Jahre als Zielobjekt für Bombenübungen der britischen Royal Air Force. Die Gebeine der Bestatteten des völlig verwüsteten Friedhofs werden gesammelt und in einer gemeinsamen Beinkammer aufbewahrt. Ihre Namen sind in der Kirche in einem Gedenkbuch verzeichnet. Zur Freigabe Helgolands am 1.März 1952 werden von Glockengießereien zwei Kirchenglocken gestiftet. Grundsteinlegung der neuen Inselkirche ist das Jahr 1958. Die evangelisch-lutherische Kirche St. Nicolai untersteht der Probstei Süder-Dithmarschen in der Landeskirche von Schleswig Holstein.
Bemerkungen / Quellen:
Durch Kriegseinwirkung sind einige Kirchenbücher verschollen, so dass mehrere Generationslücken entstanden sind. Sie konnten zum größten Teil Das Ortsfamilienbuch enthält natürlich auch interessante Daten über Helgoländer, die nach Großbritannien, Australien, USA und in andere Länder ausgewandert sind, und dies schon ab Anfang des 19. Jahrhunderts. Dieses OFB erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, deshalb sind Informationen über fehlende Personendaten immer erwünscht. Erich-Nummel Krüss |
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Letzter Stand Familiendatenbank Helgoland: 05.04.2016 |