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Familiendatenbank Kielce / ŁopusznoEvangelische Siedler deutscher Herkunft in den Landgemeinden der Umgebung Kielce / Łopuszno Geschichtlicher Überblick Kielce und Łopuszno befinden sich in der heutigen Woiwodschaft Heiligkreuz (Świętokrzyskie) in Polen. Die deutschen Siedlungen entstanden Anfang des 19. Jh. nach der Teilung des Gutes Łopuszno durch seinen Besitzer Andrzej Dobiecki. Er verkaufte das Gut an seine beiden Söhne Wojciech und Franciszek, die beide deutsche Kolonisten holen ließen. Diese ersten Siedler stammten mehrheitlich aus dem Kalischer / Posener Raum und aus Schlesien. Die Siedler lebten hauptsächlich in sogenannten „deutschen Sprachinseln“ in den Dörfern rund um Łopuszno (die wichtigsten waren Antonielow, Eustachow, Wojciechow, Stojewsko, Karolinow, Josefina, Skalka). Antonielow wurde nach der Frau von Franciszek und Josefina und Eustachow nach dessen Kindern benannt1. Nach und nach lebten die deutschen Siedler dann nicht nur in den Kolonien, sondern auch in anderen Dörfern. Mangels eines evangelischen Kirchspiels wurde von den Siedlern zunächst in der katholischen Gemeinde Łopuszno beurkundet. Nach Schaffung der evangelischen Gemeinde in Kielce und dem Bau einer Kirche (Siehe Foto um 1885: Kolorierter Internetfund auf “http://swietokrzyskisztetl.pl/”) erfolgten die Beurkundungen ab 1838 dort. Trotzdem finden sich bis 1855 immer noch Einträge im Kirchenbuch von Łopuszno, spätere Jahrgänge wurden bisher nicht überprüft. Der Einzugsbereich der evangelisch-augsburgischen Kirche erstreckte sich später bis in die heutige Woiwodschaft Lodz. Datenvorbereitung und -analyse Es wurden folgende Quellen ganz- oder teilweise ausgewertet:
Daraus ergaben sich im untersuchten Zeitraum (Stand: 12/2022) 7418 Tauf-, 247 Konfirmations-, 4294 Sterbe- und 1627 Heiratseinträge, von denen leider weniger als 50 % erhalten geblieben und als Online-Scan zur Teil-Transkription zur Verfügung standen. Zunächst mussten die vorhandenen polnischen Transkriptionen der durch verschiedene Schreibweisen im Polnischen stark variierenden Familiennamen anhand ihrer Häufigkeit zusammengefasst werden, z.B. wurde aus Boht, Boot, Bott, Bot, Bode => Both. Mit der Transkription der russischen Geburts- und Sterbeurkunden kamen neue Schreibvarianten dazu, z.B. Gom = Hohm. Die deutschen EWZ-Stammblätter halfen dabei, die Zuordnung zu verbessern. Parallel wurde begonnen, Personen zusammenzufassen und Familien zuzuordnen. Bei Namensgleichheit wurden aufgrund fehlender Urkunden auch per Ausschlussverfahren automatisierte Zuordnungen vorgenommen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt (Stand: 12/2022) wurden 14431 Personen und 3709 Familien zusammengefasst, es sind noch sehr viele doppelte gleich- oder ähnlichklingende Personen und Familien zu finden. Es werden sich neben den Namen und Daten auch zwangsläufig andere Fehler eingeschlichen haben, dafür bitten wir um Nachsicht und rufen zur aktiven Mitarbeit auf (ofbkielce@gmail.com)! Teilen Sie uns Ergänzungen und Berichtigungen wenn möglich mit Quellenangabe oder einem Link zum Scan mit. Das neue Material wird dann nach und nach in das OFB eingebaut. Forschungsquellen Inzwischen können 90 % der gesichteten Urkunden auf der durch Spenden finanzierten polnischen Webseite https://metryki.genbaza.pl/ eingesehen werden, auch ohne ein Benutzerkonto, sie können also den Quellen-Links unterhalb der Einträge, soweit vorhanden, unbedenklich folgen. Einige davon führen u.U. auf eine nächste Seite oder ins “Nichts”, dann bitte melden unter ofbkielce@gmail.com! Die Kirchenbücher (Taufen) 1900-1912 (russisch) wurden uns von Herrn Bartłomiej Gierasimowicz aus dem Staatsarchiv Kielce zur Verfügung gestellt, sie sind dort offiziell nicht online! Wir stellen diese Scans über Links zu unserem Google-Konto zur Verfügung. Die EWZ-Stammblätter 1940-1941 sind - wenn auch umständlich - online einsehbar, folgen Sie allgemein den hier gegebenen Hinweisen. Wir haben direkte Links zu Kopien der Stammblätter-Scans für die von uns untersuchten Personen in den Quellen bereitgestellt und Fotos dieser Personen aus den Scans extrahiert. Zusätzlich können Auszüge zu einzelnen Familiennamen aus dem o.a. Einwohnerbuch von Łopuszno 1865-1869 aus dem Staatsarchiv Kielce per E-Mail bestellt werden. In diesem Falle bitten wir um eine Kopie der Scans. Das wahnsinnig interessante Buch “DEUTSCHE SIEDLUNGEN in den ländlichen Gebieten zwischen Pilica und der Weichsel in den Jahren 1815-1864” von Izabela Bożyk, das auf einer Dissertationsarbeit basiert und durch die Woiwodschaft Świętokrzyskie (Heiligkreuz) mitfinanziert wurde, betrifft u.a. genau die o.a. Dörfer, ist aber leider nur in polnischer Sprache verfügbar und auch nur in Polen bestellbar. Allerdings findet sich in der Bayrischen Staatsbibliothek München ein hilfreiches Inhalts-, Personen-, Orts- und Literaturverzeichnis online, welches die vorhandene Quellenlage zu den einzelnen Archiven auflistet. Da wartet bestimmt noch ein Schatz von Daten auf Forschende in der Region. 1 Izabela Bożyk, DEUTSCHE SIEDLUNGEN in den ländlichen Gebieten zwischen Pilica und der Weichsel in den Jahren 1815-1864 |
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Letzter Stand Familiendatenbank Kielce / Łopuszno: 27.12.2023 |