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Ortsfamilienbuch Wittgensteiner Land
Dieses Online-Ortsfamilienbuch deckt im Wesentlichen das ganze Wittgensteiner Land ab. Eigentlich ist es viel mehr als nur ein Online-Ortsfamilienbuch. Es sollte eigentlich als Online-Gebietsfamilienbuch interpretiert werden. Aber auf Grund der Einfachheit belasse ich es bei der Bezeichnung eines Online-Ortsfamilienbuchs. Der Verdienst, der zur Entstehung dieses Online-Ortsfamilienbuchs beigetragen hat, ist eigentlich ausschließlich Jochen Karl Mehldau zuzupflichten, der die genealogischen Daten der frühren wittgensteinischen Bewohner fast im Alleingang aus den Kirchenbüchern von Feudingen und anderen Kirchengemeinden Wittgensteins zusammengetragen hat. Einen weiteren, gebührenden Zuspruch erhält aber auch das Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, die in fast zweijähriger Bearbeitungszeit das genealogische Werk von Jochen Karl Mehldau als frei verfügbare Gedcom-Datei unter der Lizenz "CC BY-SA" für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellten. Das Wittgensteiner Land
Das Wittgensteiner Land (häufig auch als Wittgenstein gezeichnet) ist eine in Nordrhein-Westfalen gelegene Region im Kreis Siegen-Wittgenstein mit kleinen Anteilen im Hochsauerlandkreis. Es ist praktisch deckungsgleich mit dem ehemaligen Kreis Wittgenstein, der innerhalb des neuen Kreises Siegen-Wittgenstein in nur noch drei Gemeinden (Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück) zusammengefasst wurde. Die Besiedlung des Wittgensteiner Landes erfolgte nach und nach, von Hessen ausgehend, von Ost nach West, und zwar zunächst in den beiden Haupttälern der Flüsse Eder und Lahn, die die einzigen Pforten in die Landschaft bilden. Bis zum Jahr 800 waren die Haupttäler bis zum Ortsteil Raumland erschlossen. Danach folgten höhere Teile der Haupttäler, sowie die Nebentäler. Erst um 1700 wurden schließlich die höheren Regionen besiedelt. Im Bereich der heutigen Stadt Bad Berleburg konnten Heimatarchäologen anhand von Grabungsfunden mehr als 150 Siedlungsstellen einer ersten Besiedlung in der keltischen, also vorchristlichen Zeit (ab etwa 700 v. Chr.) nachweisen. Aus dieser Zeit sind Wallburgen bekannt, die von den Kelten auf steilen Bergkuppen gebaut worden waren. Die Burgen liegen in der Nähe der heutigen Ortschaften Aue, Dotzlar, Hesselbach, Wemlighausen und über Bad Laasphe. Bodenfunde, die auf eine frühgeschichtliche Besiedlung hindeuten, existieren ferner aus dem Bereich des Bad Laaspher Ortsteils Banfe. Erste urkundliche Erwähnungen der Ortschaften Laasphe, Arfeld, Raumland und Hesselbach liegen aus den Jahren 800 und 802 n. Chr. vor. Damals war hier eine karolingische Grenzmark gegen die sächsischen Gebiete im Norden entstanden mit einer vergleichsweise lockeren Besiedlung. Im späten 9. und frühen 10. Jahrhundert gehörte das Wittgensteiner Land zum fränkischen Hessengau, einem Herrschaftsraum des Geschlechtes der Konradiner. Nach namenkundlichen Forschungen setzte die Hauptbesiedelung des Landes um etwa 900 ein, als unter den Konradinern von Hessen aus neue Höfe und Siedlungen in den zuerst zugänglichen Tallagen angelegt wurden. Typisch ist für diese Phase die Namensendung auf -hausen (z. B. Diedenshausen, Bernshausen). In dem folgenden Jahrhundert wurden auch die höheren Lagen besiedelt, sodass um 1000 etwa zwei Drittel der heutigen Dörfer als Wohnorte vorhanden waren. Ab der Jahrtausendwende wuchs wie überall in Europa die Bevölkerung in den folgenden drei Jahrhunderten auf etwa das Dreifache an. Dies führte zur Bildung regelrechter Dörfer mit bis zu 10 oder 20 Hofstellen an den älteren Siedelplätzen und zu Rodungen und der Neuanlage einiger weiterer Siedlungen in relativ ungünstigen Höhenlagen. Der Name Wittgenstein (Widechinstein) wurde erstmals im Jahr 1174 urkundlich erwähnt, als sich Graf Werner I. nach einer kurz zuvor über Laasphe mit diesem Namen angelegten Burg nannte. Der Dialekt, der in Wittgenstein gesprochen wird, wird als Wittgensteiner Platt bezeichnet und von den Sprachforschern zum hessischen Sprachraum gezählt. Jochen Karl MehldauJochen Karl Mehldau wurde 1934 geboren ist und stammte aus Kassel. Seine Mutter stammte aus hingegen aus Erndtebrück. Sie ist gleichzeitig auch sein Bezug zum Wittgensteiner Land, wo er dort von 1944 bis 1953 lebte. Herr Mehldau war studierter Diplom-Ingenieurs gewesen und übte jahrelang in Karlsruhe den Beruf des Vermessungsingenieurs aus. Nach wie vor lebt er mit seiner Frau in Karlsruhe. Herr Mehldau hatte sich intensiv mit der Wittgensteiner Heimat- und Ahnengeschichte beschäftigt. Er schrieb über Wittgenstein und seine Ortschaften zahlreiche Beiträge geschrieben, die überwiegend in der Zeitschrift „Wittgenstein“ des Wittgensteiner Heimatvereins erschienen sind. Darüber hinaus verfasste er basierend auf seinen genealogischen Forschungsarbeiten einige Bücher wie „Alte Laaspher Familien und ihre Häuser. Haus-Chroniken ~ 1600–1875“ (2013) und „Haus- und Familienchroniken Banfetal“ (2015). Seine wahrscheinlich größte Errungenschaft ist jedoch die so genannte Wittgensteiner Familiendatei, in der er alle genealogischen Daten der früheren, wittgensteinischen Bewohner zusammengetragen hat. Wittgensteiner FamiliendateiHerr Mehldau recherchierte jahrzehntelang in sämtlichen Kirchenbüchern des Altkreises Wittgenstein und notierte alle Aufzeichnungen in den Tauf-, Trauungs- und Sterberegistern nach eigenen schematischen Vorgaben auf Karteikarten, die er für jede Familie anlegte. Er kam auf insgesamt über 7000 Karteikarten. Diese enthielten genealogische Daten zu fast 151.000 verstorbenen Personen aus dem Wittgensteiner Land. Dabei wurde der Zeitraum von 1525 bis 1875 abgedeckt. Das Jahr 1875 markiert hier sinnbildlich die Wende von der Personenführung in den Kirchenbüchern hin zu den Personenstandsbüchern. Später entwickelte er eine formularbasierte Datenbank auf Grundlage des Programms Microsoft Access. Seine Datenbank aktualisierte er ständig und gab hieraus bei Bedarf kostenpflichtige Auskunft. Im Jahre 2018 übergab Herr Mehldau seine Datenbank schließlich dem Landesarchiv NRW, wo sie als „D 77 Mehldau Nr. 1“ archiviert ist. Siehe hierzu auch:
Die Ausübung des Landesarchivs NRWDas Ziel des Landesarchivs NRW mit der Wittgensteiner Familiendatei war schnell klar gewesen: sie sollte frei nutzbar und über das Internet in einer modernen Form verfügbar sein. Als Ergebnis wählte man das bekannte Gedcom-Format. Zwischen der Umwandlung der Access-Datenbank und eine Gedcom-Datei dauerte es jedoch fast zwei Jahre. Dabei gab es viele kleinere Schritte und Hindernisse. So mussten beispielweise sämtliche Orts- und Datumsangaben in eine einheitliche Form gebracht werden, die bisher nicht gegeben war. Gleiches betraf auch die unterschiedlichen Notationen der Vornamen, die einerseits aus seiner Kurzform und andererseits aus einer Langform bestanden. Einige Informationsfelder, die keinem Gedcom-Tag entsprachen, wurden in den NOTE-Tag geschrieben, die für die üblichen Notizen gedacht wird. Herr Mehldau hatte zudem die Eigenheit gehabt, dass er viele genealogische Informationen und Ortsnamen kryptisch abkürzte. So steht z. B. die Abkürzung "Tv" für "Tochter von", "ue" für "unehelich", "Laa" für (Bad) Laasphe, "Ebr" für Erndtebrück oder "Hes" für Hesselbach. Diese Informationen sind im Online-Ortsfamilienbuch unter den Notizen abgespeichert, aber zugleich korrekt in den entsprechenden Gedcom-Tags assoziiert. Für Ungeübte mögen diese Abkürzungen verwirrend erscheinen. Für die eigentliche Nutzung des Online-Ortsfamilienbuchs stellen sie aber kein Hinternis dar. Sie dienen für den Ahnenforscher eher als Zusatzinformationen. Freilich besteht aber seitens des Bearbeiters die Aufgabe, solche Abkürzungen mit einem entsprechenden Textstück als lesbar aufzulösen. Das Landesarchiv NRW hat für die Nutzung folgende PDF-Dokumente bereitgestellt, die von Ahnenforschern und anderen Interessierten vorab gelesen werden sollten: Änderungshistorie
DownloadDer aktueller Download des Online-OFB "Wittgensteiner Land" als gezippte GEDCOM-Datei ist unter https://vereine.genealogy.net/Wittgenstein/online-ofb_wittgensteiner-land/ zu finden. |
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