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Familiendatenbank Zehden (Oder)
Enthält: Stadt Zehden, Gut Carlstein, Gut Schawin - siehe OpenStreetMap Zeitraum: 1550 - 1945 (in Bearbeitung)
Historische Zugehörigkeit (bis 1945): Zehden an der Oder, Kreis Königsberg in der Neumark, Provinz Brandenburg, Preußen Heutige Zugehörigkeit: Cedynia, Kreis Gryfino, Wojwodschaft Westpommern, Polen
Zur Ortsgeschichte siehe: Städtebuch Historisches Ostbrandenburg. Herausgegeben in der Historischen Kommission zu Berlin e. V. von Klaus Neitmann und Winfried Schich †. Bearbeitet von Joachim Stephan (=Bibliothek der Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Bd. 19). Berlin 2022
Blick auf das Hotel "Klasztor Cedynia" (2018). Urheber: Ralf Roletschek / Roletschek.at , GNU-Lizenz, siehe Wikimedia Commons Vorwort Der Gedanke eines Ortsfamilienbuches von Zehden (Oder) entstand, nachdem ich im Jahre 2018 ein gedrucktes Ortsfamilienbuch von Wartenberg (Neumark) veröffentlicht hatte. Auf der Suche nach einer neuen fachlichen Herausforderung, die schriftlliche Überlieferung eines neumärkischen Ortes mit schwieriger Quellenlage nach personengeschichtlichen Gesichtspunkten zu erschließen, fiel die Wahl auf das Städtchen Zehden (Oder). Ein persönlicher Bezug zu Zehden besteht dadurch, dass ich (nur) 17 km von Zehden entfernt wohne. Im Unterschied zu Wartenberg sind die Möglichkeiten der Familienforschung in Zehden besser, auch wenn hier am Ende des 2. Weltkrieges nahezu das gesamte Schriftgut vor Ort vernichte wurde. Es fehlen zwar auch die Kirchenbücher, jedoch ist wenigstens ein Teil der Standesamtsregister noch vorhanden, wenn auch mit vielen, mehrjährigen Lücken. Ein Glücksfall ist es, dass in den 1930er Jahren das Stadtarchiv an das Geheime Staatsarchiv in Berlin abgegeben wurde und sich heute im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam befindet. Zudem sind die Archivalien des landesherrlichen Domänenamtes in Zehden, das aus dem 1555 säkularisierten Zisterzienserinnenkloster hervorgegangen war, erhalten geblieben. Letzlich finden sich in den Akten der brandenburgisch-preußischen Ober- und Zentralbehörden reichlich Information über Zehden, auch in personengeschichtlicher Hinsicht. Nicht mehr existieren leider sämtliche Niederschriften der freiwilligen Gerichtsbarkeit, allen voran die Grundbücher und Grundakten. Die Ergebnisse der Recherchen werden nicht gedruckt, sondern als online-Datenbank zur Verfügung gestellt. Der Vorteil gegenüber einem gedruckten Werk besteht zweifelsohne darin, dass weit mehr potentielle Interessierte erreicht werden können und Ergänzungen bzw. Korrekturen jederzeit möglich sind. Trotz aller Sorgfalt sind Fehler nicht zu vermeiden. Daher wäre ich sehr dankbar, wenn Sie mich über ensprechende Funde informieren würden. Bad Freienwalde (Oder), den 15. November 2022 Stefan Rückling Personenstandsquellen Evangelische Kirchenbücher Das erstmals 972 als "Cidine" erwähnte Zehden ist eines der ältesten Siedlungen in der Neumark. Die heute noch stehende Kirche ist ein Feldsteinbau aus dem 13./14. Jahrhundert und wurde 1898 erneuert. Wie überall in der Mark Brandenburg wurde auch in Zehden im Jahre 1539 die Reformation durchgeführt. Nachdem als eine Folge des Zweiten Weltkrieges der östlich von Oder und Neiße gelegen Teil der Provinz Brandenburg (mit Zehden) zu Polen gekommen war, wurde im Oktober 1946 das bis dahin evangelische Gotteshaus als katholische Kirche der Geburt der Heiligsten Gottesmutter (Kościół Narodzenia Najświętszej Maryi Panny) neu geweiht. Im Jahre 1900 waren folgende evangelische Kirchenbücher vorhanden:[1]
Laut einer Aufstellung von 1933 begann das Taufbuch schon 1701. Ältere Register waren beim Stadtbrand im Jahre 1699 verloren gegangen.[2] Die hier aufgeführten Kirchenbücher sind nicht erhalten. Sie wurden am Ende des 2. Weltkrieges (1945) vernichtet. Duplikate der evangelischen Kirchenbücher Nach dem Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten (1794) mussten Zweitschriften (Duplikate) der Kirchenbücher erstellt und jährlich an die zuständigen Gerichte eingesandt werden. Diese Vorschrift entfiel mit Einführung der Standesamtsregister am 1. Oktober 1874. Für Zehden war nach Auflösung des Justizamts in Zehden (1811) das Land- und Stadtgericht in Zehden und ab 1849 die Kreisgerichtskommission in Zehden (innerhalb das Kreisgericht in Küstrin bzw. ab 1855 des Kreisgerichts in Königsberg/Nm.) zuständig. Die schriftliche Überlieferung dieser Gerichte ist nur fragmentarisch erhalten. Die Kirchenbuchduplikate von Zehden existieren nicht mehr. Militärkirchenbücher Zur Zeit der Altpreußischen Armee (1714-1806) gehörte der Kreis Königsberg Nm. zum Kanton[3] des Infanterie-Regiments Nr. 19, das 1702 errichtet und 1806 aufgelöst wurde.[4] Die preußische Heeresreform von 1813 ersetzte das Kantonsystem durch die allgemeine Wehrpflicht. Einer Angabe von 1937 zufolge waren im Standortpfarramt Alte Garnisonkirche in Berlin folgende Kichenbücher des Infanterie-Regiments Nr. 19 vorhanden: Taufen 1753-1810, Trauungen 1753-1809, Tote 1800-1806.[4] Von diesen Regimentskirchenbüchern befinden sich heute die folgenden Bände im Geheimen Staatsarchiv in Berlin:[5]
Die Kirchenbücher wurden im Jahre 1936 von der Reichsstelle für Sippenforschung fotografiert, allerdings linke und rechte Seiten getrennt. Die Mikrofilme liegen heute im Sächsischen Staatsarchiv in Leipzig:[6]
Kopien dieser Mikrofilme wurden im Jahre 1984 von der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" (USA) erworben. Sie sind online in Familysearch:
Diese Filme sind auch online in Ancestry, Sammlung "Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1567-1945":
Katholiken Die wenigen Katholiken gehörten zur 1849 gebildeten katholischen Gemeinde (ab 1924: Kuratie) Maria Hilfe der Christen in Freienwalde (Oder).[7] Die ab 1924 vorhandenen Kirchenbücher befinden sich in der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul in Eberswalde.[8] Ob ältere Eintragungen in den bereits 1848[8] einsetzenden Matrikeln der Pfarrei St. Laurentius in Wriezen zu finden sind, ist unbekannt. Juden Nach dem Preußischen Judenedikt von 1812 mussten die Geburten, Heiraten, Sterbefälle von Juden bei den Land- und Stadtgerichten bzw. Landratsämtern registriert werden. Ab 1849 wurden die Geburts-, Heirats-, Sterberegister der Juden bei den neu eingerichteten Kreisgerichten geführt. Die Duplikate der Judenregister des Land- und Stadtgerichts in Zehden bzw. (ab 1849) der Kreisgerichtskommission in Zehden befanden sich im Geheimen Staatsarchiv in Berlin (X. HA Rep. 4 B Nr. 318, 410, 414). Sie wurden im Jahre 2024 an das Brandenburgische Landeshauptarchiv in Potsdam abgegeben, wo sie derzeit neu verzeichnet werden. Die Bände reichen von 1847 bis 1874. Dissidenten Das Preußische Religionspatent vom 30. März 1847 erlaubte erstmals ausdrücklich den Austritt aus der evangelischen Landeskirche. Fortan mussten die Geburten, Heiraten, Sterbefälle von Dissidenten bei den jeweils zuständigen Gerichten gemeldet werden. Die Duplikate der Dissidentenregister des Land- und Stadtgerichts in Zehden bzw. (ab 1849) der Kreisgerichtskommission in Zehden befanden sich im Geheimen Staatsarchiv in Berlin (X. HA Rep. 4 B Nr. 318, 410, 414). Sie wurden im Jahre 2024 an das Brandenburgische Landeshauptarchiv in Potsdam abgegeben, wo sie derzeit neu verzeichnet werden. Die Bände reichen von 1847 bis 1874. Standesamtsregister Im Zuge des "Kulturkampf" wurden in Preußen am 1. Oktober 1874 Standesämter eingerichtet. Sie beendeten das bis dahin nach Religionen getrennt geführte Personenstandswesen. Zehden bildete ein eigenes Standesamt. Die nicht mehr der gesetzlichen Schutzfrist (in Polen: Geburten 100 Jahre, Heiraten 80 Jahre, Sterbefälle 80 Jahre) unterliegenden erhaltenen Standesamtsregister befinden sich im Archiwum Państwowe w Szczecinie [Staatsarchiv in Stettin]. Es handelt sich um die folgenden Register (Stand: Januar 2025):
Diese Bücher sind weitgehend digitalisiert und online im Portal Szukajwarchiwach einsehbar. Jüngere Jahrgänge liegen noch im Standesamt in Chojna [Königsberg Nm.]):[9]
Zusätzlich befanden bzw. befinden sich im Standesamt I in Berlin einige wenige Zweitschriften:[10]
Die nicht mehr der gesetzlichen Schutzfrist (in Deutschland: Heiraten 80 Jahre, Sterbefälle 30 Jahre) unterliegenden Standesamtsregister werden sukzessive an das Landesarchiv Berlin abgegeben und dort von Ancestry digitalisiert. Sie sind online in der Sammlung östliche preußische Provinzen, Personenstandsregister 1874-1945 einsehbar. Sammelakten sind nirgends überliefert. Quellenbeschreibung [...] Erfassungsgrundsätze In die Datenbank aufgenommen wurden alle Personen, die nachweislich in Zehden gelebt haben. Personennamen wurden grundsätzlich so übernommen, wie sie in den Quellen zu finden sind, doch konnte aus technischen Gründen für jede Person jeweils nur ein Vor- und Nachname gewählt werden. Weitere Schreibweisen wurden in den Bemerkungen eingetragen. Das vor ca. 1800 üblicherweise verwendete weibliche Suffix -in (auch -en) bzw. -s wurde weggelassen, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Ortsnamen wurden vereinheitlicht, um das Ortsverzeichnis nicht unnötig aufzublähen, und der zu Beginn des 20. Jahrhunderts gültigen Schreibweise angeglichen, aber in ihrer zeitgenössischen administrativen Zugehörigkeit belassen, z. B. Zehden (Kreis Königsberg Nm.), aber selbstverständlich Cedynia (Kreis Gryfino, Wojwodschaft Westpommern), wenn es den Zeitraum nach 1945 betrifft. [1] Die Kirchenbücher der Neumark, der Kreise Oststernberg, Weststernberg, Züllichau-Schwiebus und Krossen. Bearbeitet von Paul Schwartz. Landsberg a. W. 1900, Seite 107 [2] Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Brandenburg. Auf Grund amtlichen Materials zusammengestellt von Kurt Meyerding de Ahna. In: Archiv für Sippenforschung und anverwandte Gebiete, 10. Jg. (1933), S. 97-141, hier: Seite 123 [3] Zum Kantonsystem der altpreußischen Armee vgl. Kantonsystem – Wikipedia. [4] Zum Infanterie-Regiment Nr. 19 vgl. Die Altpreußische Armee 1714-1806 und ihre Militärkirchenbücher. Bearbeitet und zusammengestellt von Alexander v. Lyncker. Berlin 1937 (=Schriftenreihe der Reichsstelle für Sippenforschung, Bd. 1), Seite 48-49 [5] Eger, Wolfgang: Verzeichnis der Militärkirchenbücher in der Bundesrepublik Deutschland (nach dem Stand vom 30. September 1990). Neustadt an der Aisch 1993 (=Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken der evangelischen Kirche, Bd. 18), Seite 110, 118, 119, 131 [7] Amtlicher Führer durch das Bistum Berlin. 22. Ausgabe (1938), Seite 110 [8] Kirchenbuchdatenbank des Diözesanarchivs in Berlin: Freienwalde (Oder) und Wriezen [9] Deutsche Personenstandsbücher und Personenstandseinträge von Deutschen in Polen 1898-1945. Frankfurt am Main · Berlin 2000, Seite 428 [10] Standesaregister und Personenstandsbücher der Ostgebiete im Standesamts I in Berlin. Gesamtverzeichnis für die ehemaligen deutschen Ostgebiete, die besetzten Gebiete und das Generalgouvernement. Frankfurt am Main · Berlin 1992, Seite 209 Abkürzungen und Siglen APS: Archiwum Państwowe w Szczecinie [Staatsarchiv in Stettin]. - BArch: Bundesarchiv. - BLHA: Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Potsdam. - GStA: Geheimes Staatsarchiv, Berlin. - LGV: Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V., Berlin
Quellenverzeichnis Personenstandsquellen
Gedruckte Quellen
Ungedruckte Quellen (ausgewertet)
Ungedruckte Quellen (durchgeblättert)
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Letzter Stand Familiendatenbank Zehden (Oder): 23.05.2025 Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons - Namensnennung 4.0 International Lizenz ![]() |